(von Ewald Mistelbauer)
Wenn man nicht die Möglichkeit hat seine Dosenschildkröten im Freien ruhen zu
lassen oder das gesamte Terrarium, und damit auch verbunden das Zimmer, in dem
das Terrarium steht, runterzukühlen und seine Tiere dort überwintern zu lassen,
ist man darauf angewiesen, die Schildkröten zur Winterruhe in separate Behälter
zu überführen und diese in einen Raum mit der geeigneten Temperatur zu stellen.
Ich möchte hier beschreiben, wie ich meine Terrapene carolina triunguis
einwintere. Es handelt sich dabei lediglich um einen persönlichen
Erfahrungsbericht, der keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit
erhebt. Natürlich wäre es vorteilhaft, die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu
überwintern, aber das ist, wie bei mir auch, nicht immer möglich.
Vor der Einwinterung ist darauf zu achten, dass die Brenndauer der Spotstrahler
zu reduzieren ist. Bevor meine Tiere in die Überwinterungskisten kommen, hat es
im Terrarium eine Temperatur von ca. 18 °C. Weiter kann ich die Temperatur im
Terrarienraum leider nicht senken, da die Umgebungstemperatur sonst für meine
Geochelone sulcata, die im selben Terrarienraum untergebracht ist, zu gering
sein würde. Somit muss ich meine Dosenschildkröten in ihre Überwinterungskiste
setzen und kann die Temperatur erst dann weiter senken, indem ich sie in andere,
kühlere Räume transportiere.
Als erstes wasche ich die Überwinterungskiste, es handelt sich um eine
Plastikbox aus dem Baumarkt, mit heißem Wasser aus und trockne sie gut ab.
Anschließend befülle ich sie mit einer ca. 10 cm hohen Schicht aus feuchtem
Rindenhumus.
Darauf werden nun die bereits etwas schläfrigen Terrapene gesetzt, die seit
ungefähr drei bis vier Tagen freiwillig keine Nahrung mehr zu sich genommen
haben.
Als nächstes wir die Kiste mit Laub aufgefüllt.
Das Laub reicht nun bist fast an den Kistenrand.
Da die Terrapene feucht überwintert werden sollen, werden neben dem Rindenhumus
auch die Blätter gut angefeuchtet.
Wegen etwaiger Ausbruchversuche der Schildkröten, sie werden ja erst langsam auf
die Überwinterungstemperatur von ca. 10°C heruntergekühlt, kann man die Kiste
mit einem Gitter abdecken. Als Schutz vor Mäusen, die den Schildkröten während
der Ruhephase gefährlich werden könnten, sollte man ganz feinmaschiges Gitter
verwenden.
Ich stelle die Überwinterungsbox auf einen großen Eimer.
Die Grundfläche der
Kiste ist größer als die des Eimers und so entsteht eine Kante, die die Nager
nicht überklettern können.
Jetzt fehlt nur noch das feuchte Handtuch, das über die Kiste gelegt wird.
Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, wird es nach Bedarf, genauso wie das
Substrat in der Kiste auch, mit Wasser besprüht.
Jetzt ist es an der Zeit die fertige Kiste, mitsamt den darin befindlichen
Schildkröten, in einen Raum zu bringen, der eine Temperatur aufweist, die
zwischen den Temperaturen des bereits vor Tagen etwas herunter gekühlten
Terrariums und denen des endgültigen Überwinterungsraumes liegt. Meine
Dreizehendosenschildkröten vergraben sich dann sofort und rascheln schon nach
wenigen Stunden im ca. 15°C kühlen Raum nicht mehr herum.
Nach ungefähr zwei Tagen kommen sie in den endgültigen Überwinterungsraum bei
konstant 10°C.