Bildbericht zur Einwinterung von sich in Terrarien befindlichen Dreizehendosenschildkröten
(Terrapene carolina triunguis)

                                  (von Ewald Mistelbauer)



Wenn man nicht die Möglichkeit hat seine Dosenschildkröten im Freien ruhen zu lassen oder das gesamte Terrarium, und damit auch verbunden das Zimmer, in dem das Terrarium steht, runterzukühlen und seine Tiere dort überwintern zu lassen, ist man darauf angewiesen, die Schildkröten zur Winterruhe in separate Behälter zu überführen und diese in einen Raum mit der geeigneten Temperatur zu stellen.
Ich möchte hier beschreiben, wie ich meine Terrapene carolina triunguis einwintere. Es handelt sich dabei lediglich um einen persönlichen Erfahrungsbericht, der keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit erhebt. Natürlich wäre es vorteilhaft, die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu überwintern, aber das ist, wie bei mir auch, nicht immer möglich.

Vor der Einwinterung ist darauf zu achten, dass die Brenndauer der Spotstrahler zu reduzieren ist. Bevor meine Tiere in die Überwinterungskisten kommen, hat es im Terrarium eine Temperatur von ca. 18 °C. Weiter kann ich die Temperatur im Terrarienraum leider nicht senken, da die Umgebungstemperatur sonst für meine Geochelone sulcata, die im selben Terrarienraum untergebracht ist, zu gering sein würde. Somit muss ich meine Dosenschildkröten in ihre Überwinterungskiste setzen und kann die Temperatur erst dann weiter senken, indem ich sie in andere, kühlere Räume transportiere.
 

Für eine Überwinterungskiste benötigt man:

  1. 1 Plastikbox in der notwendigen Größe (abhängig von Anzahl und Größe der darin zu überwinternden Dosenschildkröten)
     
  2. Rindenhumus, Floraton3 oder ein ähnliches Substrat, das die Feuchtigkeit gut speichert
     
  3. Laub (möglichst verwitterungsbeständig)
     
  4. 1 Gitter, damit die Schildkröten auch in der Kiste bleiben (besonders in den Übergangsräumen von Bedeutung, da dort die Dosenschildkröten noch aktiv sein können)
     
  5. 1 Handtuch
     
  6. 1 Sprühflasche mit Wasser gefüllt
     
  7. 1 Thermometer

 

Vorgehensweise:


Als erstes wasche ich die Überwinterungskiste, es handelt sich um eine Plastikbox aus dem Baumarkt, mit heißem Wasser aus und trockne sie gut ab.



Anschließend befülle ich sie mit einer ca. 10 cm hohen Schicht aus feuchtem Rindenhumus.






Darauf werden nun die bereits etwas schläfrigen Terrapene gesetzt, die seit ungefähr drei bis vier Tagen freiwillig keine Nahrung mehr zu sich genommen haben.





Als nächstes wir die Kiste mit Laub aufgefüllt.




Das Laub reicht nun bist fast an den Kistenrand.





Da die Terrapene feucht überwintert werden sollen, werden neben dem Rindenhumus auch die Blätter gut angefeuchtet.





Wegen etwaiger Ausbruchversuche der Schildkröten, sie werden ja erst langsam auf die Überwinterungstemperatur von ca. 10°C heruntergekühlt, kann man die Kiste mit einem Gitter abdecken. Als Schutz vor Mäusen, die den Schildkröten während der Ruhephase gefährlich werden könnten, sollte man ganz feinmaschiges Gitter verwenden.



Ich stelle die Überwinterungsbox auf einen großen Eimer.
Die Grundfläche der Kiste ist größer als die des Eimers und so entsteht eine Kante, die die Nager nicht überklettern können.





Jetzt fehlt nur noch das feuchte Handtuch, das über die Kiste gelegt wird.



Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, wird es nach Bedarf, genauso wie das Substrat in der Kiste auch, mit Wasser besprüht.





Jetzt ist es an der Zeit die fertige Kiste, mitsamt den darin befindlichen Schildkröten, in einen Raum zu bringen, der eine Temperatur aufweist, die zwischen den Temperaturen des bereits vor Tagen etwas herunter gekühlten Terrariums und denen des endgültigen Überwinterungsraumes liegt. Meine Dreizehendosenschildkröten vergraben sich dann sofort und rascheln schon nach wenigen Stunden im ca. 15°C kühlen Raum nicht mehr herum.
Nach ungefähr zwei Tagen kommen sie in den endgültigen Überwinterungsraum bei konstant 10°C.